Wunstorf will mehr Co-Working Büroflächen schaffen.

Gemeinsames Arbeiten in einem alten Matratzenladen: Die Stadt selbst wollte die derzeit größte leerstehende Einzelhandelsfläche in Wunstorf anmieten – um wieder mehr Energie in die Südstraße zu bringen.

Vor rund anderthalb Jahren schloss die „Matratzen Concord“-Filiale in der Wunstorfer Südstraße – und seitdem steht der große Laden leer. Gleichzeitig wäre es fast ein Corona-Testzentrum für die Fußgängerzone „Dritte Welle“ geworden, doch die Idee wurde nicht umgesetzt. Während des Oberbürgermeisterwahlkampfes wurden die Schaufenster kurzzeitig wieder als Werbefläche für den CDU-Kandidaten Martin Pavel vermietet, doch an den Eingängen der Fußgängerzone stand das Gebäude dann überall wieder leer.

Einen solchen Anblick will die Stadtverwaltung nicht mehr dulden. Sie bezeichnete den Laden als den „schmerzlichsten Leerstand“ der Stadt, weil er für alle, die an Weinstoff auf der B 441 vorbeigingen, einsehbar sei. Zu diesem Zeitpunkt fuhr der Verkehr fast ausschließlich auf vereinzelte Fensterscheiben durch eine Bundesstraßenbiegung zu.

Deshalb will sich die Stadt nun beleben und im Rahmen des Förderprogramms „Perspektive Innenstadt“ Ladenflächen anmieten, da eine große Einzelhandelspräsenz – unter anderem wegen gleichzeitig fehlender Parkplätze – unwahrscheinlich erscheint. Die Stadt hofft, den Laden in Form eines Pilotprogramms für ein Jahr zu einem reduzierten Preis mieten zu können. (Mehr über Wunstorf und Immobilien finden Sie in diesem Blog)

In den 330 Quadratmeter großen Räumlichkeiten gibt es jedoch keine kommunalen Funktionseinheiten, sondern will als Untermieter fungieren, um flexibel Räume zur Verfügung stellen zu können. Angedacht sind sogenannte „Zwischennutzungen“ und „Co-Working-Spaces“ wie Unternehmen, Vereine, Künstler oder Privatpersonen, die nun zu weit unter Marktpreisen liegenden Mieten einen Arbeitsplatz finden können. Die Nutzung sollte völlig flexibel sein und von wenigen Stunden bis zu mehreren Monaten reichen.


Details, einschließlich der Finanzierung, sind noch nicht abgeschlossen. Im Vergleich zu den Plänen für den geplanten Wunstorfer Online-Marktplatz sind die Ausgaben dafür jedoch 20.000 Euro höher: Rund 50.000 Euro fließen in das Pilotprojekt. Dazu gehört nicht nur die Miete, sondern auch der Kauf von zB Möbeln.